Wanderwoche Adelboden
30. August bis 6. September 2025
Bericht von Flavia Ubaka
Weder Pass, ID noch ausländische Währung brauchten wir, um in die diesjährige Ferienwoche von Glaube und Behinderung zu fahren. Und doch fühlten wir uns unter all den Gästen im Berner Oberland fast wie im Ausland. Gut, konnten wir uns nach unseren Ausflügen immer wieder in unser Zuhause im Hotel Artos in Interlaken zurückziehen.
Am Samstag ab 16.00 Uhr trudelten die Wandervögel nacheinander im Châlet Janz-Team in Adelboden ein und konnten ihre Zimmer beziehen. Susanne Furrer war bereits früher im Haus und stellte schon mal die Kaffeemaschine bereit. Anschliessend machte sie den Taxi-Dienst und holte einige Freunde bei der Post Adelboden ab. Insgesamt waren wir 17 Leute, wobei die weibliche Seite eindeutig stärker vertreten war, angeführt von vier Susannes, gefolgt von zwei Regulas. Die Männer waren nur zu viert vertreten. Um 18.00 Uhr erwartete uns ein feines Nachtessen. Zur Vorspeise lockten Brötchen mit Guacamole und Lachs. Mit solch kreativen Vorspeisen wurden wir jeden Abend überrascht und auch jeweils mit einem feinen Dessert nach der kurzen Andacht. Dazu sangen wir einige Lieder, begleitet von den schönen Klängen einer Quer- und einer Panflöte. Anschliessend hörten wir einen geistlichen Input, wobei uns die ganze Woche der Psalm 121 begleitete «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher wird meine Hilfe kommen?».
Am Sonntag fuhren wir mit der Luftseilbahn auf die Elsigenalp und wanderten zum Elsigseeli, wo wir Bratwürste brutzelten. Nach dem gemütlichen Lunch feierten wir einen kleinen Gottesdienst. Anschliessend marschierten wir zurück zur Seilbahnstation. Dann gabs ein Abstecher ins schöne Bergrestaurant, bevor der Abstieg mit der Seilbahn in Angriff genommen wurde. Von der Talstation gings mit dem Postauto zurück nach Adelboden Post, von wo wir nach einem Fussmarsch von ca. 20 Minuten unsere Hütte erreichten. Ab heute wurde es zur Gewohnheit, dass wir nach der Andacht Fotos vom Tagesausflug anschauten.
Da am Montag Regen angesagt war, wurde kurzfristig umdisponiert und wir gingen über die Hängebrücke Hostalden und dann entlang der Engstligen nach Frutigen. Nach der Hängebrücke wurden wir mit unerwarteter Gastfreundschaft überrascht, indem das dortige Kaffeehäuschen extra wegen unserer Gruppe öffnete. Nach einer gemütlichen Kaffeepause wurde der weitere Weg nach Frutigen in Angriff genommen, vorbei an der «betenden Hand» und daneben einem Holzhäuschen mit christlicher Literatur. Auch das Wetter meinte es gut mit uns und den Lunch aus dem Rucksack konnten wir sogar bei Sonnenschein einnehmen.
Der Dienstag empfing uns mit leichtem Regen, trotzdem nahmen wir die Wanderung zur imposanten Cholerenschlucht unter die Füsse. Der Weg vorbei am rauschenden Pochtenchessel, die steilen Treppen und engen Wendeltreppen am Felsen hinauf war sehr eindrücklich und ein bisschen abenteuerlich. Da es nicht aufhören wollte zu regnen, wanderte eine Gruppe direkt zu unserer Hütte zurück, eine andere Gruppe machte noch einen Abstecher zur Holzschnitzerwerkstatt Trummer. Einige liessen sich im Shop einen Schlüsselanhänger mit dem Namen schnitzen und wir konnten vor dem Haus unseren Lunch einnehmen, währenddessen sich sogar die Sonne zeigte. Diese blieb leider nicht lang und auf dem Heimweg wurden wir nass.
Am Mittwoch fuhren wir bei schönstem Wetter in kleinen Gondeln nach Sillerenbühl, auch bekannt als Vogellisiberg. Auf einer Bank dort sitzt das Vogellisi als Holzstatue, doch den Vogel hat jemand gestohlen. Gemütlich wanderten wir auf den Hahnenmoospass, wo wir unsern Lunch verzehrten, danach durfte ein feines Dessert im Bergrestaurant nicht fehlen. Gemütlich spazierten wir wieder zurück zur Gondelstation und vor der Talfahrt genehmigten wir uns noch ein Glacé. Nach der Andacht zeigte uns Markus Beer schöne Fotos aus seinem Repertoire von verschiedenen Wanderungen, auch von Fischen und Reptilien, mit schönen Sprüchen.
Am Donnerstag kamen uns Markus und Susanne Zuberbühler besuchen. Wir nahmen den Hörnliweg zum Bergrestaurant Schermtanne. Auf dem schönen Panoramaweg entdeckten wir Eichhörnchen und teils wurden wir von den Kühen verfolgt. Als wir unsern Lunch auspackten, fing es leider zu regnen an und wir flüchteten unters Dach vom Restaurant. Später gingen wir hinein und wärmten uns mit einem Cappucino und Beilage. Wer wollte konnte mit dem Bus zurück, aber die meisten nahmen den Rückweg zur Hütte unter die Füsse.
Am letzten Wandertag fuhren wir mit der Seilbahn auf die Engstligenalp. Leider war uns das Wetter nicht gut gesinnt, es regnete und es war sehr neblig. Trotzdem wollten wir ein bisschen wandern. Das Gebiet war sehr sumpfig und wir mussten über kleinere Bäche steigen. Dazwischen gab es auch regenfreie Zeiten, doch kaum hatten wir den Lunch ausgepackt, begann es zu hageln. Eine Gruppe kehrte bei mässigem Regen denselben Weg zurück, die mutigeren setzten den Rundweg fort über einen grösseren Bach. Schlotternd trafen wir uns alle in der Raclette-Hütte zu einem Kaffee Baileys oder einem anderen Herzwärmer. Danach lichtete sich der Regen und wir wollten noch ein bisschen wandern. So nahmen wir den Globiweg, welcher sich als Kuhweg entpuppte.
Nun sind wir schon am Ende der Wanderwoche angelangt und konnten gemütlich mit unserem Gepäck vor der Hütte warten, währenddem unsere fleissigen Heinzelweibchen und -männchen putzten und die Hütte abgaben. Anschliessend gab es noch einen gemeinsamen Abschluss und wir feierten das Abendmahl zusammen, bevor wir die Heimreise antraten. Allen Organisatoren und Helfern ganz herzlichen Dank!
