Datum: 28. Oktober 2017, 14.00 - 29. Oktober 2017, 14.30
Ort: Interlaken, Hotel Artos
Leben bis zuletzt
von Mirjam Fisch-Köhler
Auch wenn ein Mensch nicht ganz gesund ist oder schon kurz vor dem Tod steht, ist er wertvoll und lohnt es sich, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Das Referat von Markus Hänni und der Gottesdienst mit Elisabeth Bürki machten das deutlich.
Dazwischen wurde geplaudert, gegessen, gerätselt, gelacht und das Zusammensein genossen. Als Tagungslied hatten Silvia Richner, Uta Benndorf und Lynn Richner „10`000 Gründe“ gewählt. Immer wieder sangen die Anwesenden von zehntausend Gründen, wegen denen sich Leben in Beziehung mit Gott lohnt. Am Esstisch oder abends bei einem fruchtigen Cocktail tauschten alte und neue Bekannte aus, was sie schon an Bewahrung oder Hilfe durch Gott erfahren haben, wie sie ihr Leben auch mit Behinderung als reich empfinden und dankbar sind für vieles. Ehepartner wie Elisabeth und Peter Nachtigall oder Doris und Daniel Stettler sind beieinander geblieben, obwohl eines von ihnen viel Pflege braucht. Kinder wurden erwachsen und immer mehr selbständig, auch wenn sie mit einem Geburtsgebrechen zur Welt gekommen sind. Obwohl Medikamente sichtbare Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen haben, meidet eine Frau nicht die Öffentlichkeit, sondern gibt freundlich Auskunft, wenn man sie darauf anspricht und damit eine aufgeschlossene Persönlichkeit kennen lernt.
Das Haus war mit Blumengestecken und Kürbissen geschmückt. Silvia Richner hatte Weingläser dekoriert und mit schwimmenden Rosen in hoch-zeitlichen Schmuck verwandelt, der jede Mahlzeit veredelte. Das Angebot auf dem Zvieritisch verlockte zu einer süssen Zwischenmahlzeit, die von freundlichen Helferinnen vorbereitet worden war. Am Büchertisch präsentierte Ruth Bai passenden Lesestoff und Karten, daneben wurden lustige Teigwaren-Katzen, Chriesischtei-Säckli und hübsche Geschenktüten angeboten.
Auch der Bring-und-Nimm-Büchertisch stiess auf Interesse. Vielleicht werden nächstes Jahr weitere Teilnehmende rechtzeitig eine Tasche packen, um ihn um wertvollen oder fröhlichen Lesestoff zu ergänzen. Lustig ging`s auch am Samstagabend zu, als Beatrix Böni und Clownin Tilli zum Quiz einluden. Freiwillige waren rasch gefunden, und dann wurde eifrig gerätselt, welche Sehenswürdigkeiten zu welcher Stadt gehörten. Alle bekamen zum Schluss ein Putzschwämmchen mit Smiley-Gesicht geschenkt. Aber auch auf den Gesichtern der Anwesenden war immer wieder ein Lächeln zu sehen. Wohl aus Freude über das erfüllende Wochenende mit Freunden von Glaube und Behinderung?