Wochenende in Interlaken 2016

Datum: 29. Oktober 2016 - 30. Oktober 2016
Ort: Interlaken, Hotel Artos

Wenn die Gesundheit geht und das Heil kommt.

„Das will ich jetzt mal aushalten”

Vor sieben Jahren war bei Jürgen Mette Morbus Parkinson diagnostiziert worden. Die Krankheit hat sein Leben total verändert.

Text von Mirjam Fisch-Köhler; Bilder von Hansueli Gujer

„Seit ich Parkinson habe, brauche ich keine elektrische Zahnbürste mehr.“ Jürgen Mette geht auch humorvoll mit einer Krankheit um, die ihn schon viele Tränen und enorm Kraft gekostet hat. Er habe sich gefragt: „Lässt der Herr, dem ich mein Leben gegeben habe, diese bescheuerte Krankheit zu?“ Dennoch ist Mette überzeugt, dass Gott ihm dies zumutet. „Gott legt mir eine Last auf, er prägt mich durch dieses Gewicht. Das will ich jetzt mal aushalten.“ Er habe nicht vor, Heiler aufzusuchen, wenn es um sein Heil gehe.

„Habe Frieden gefunden“

Die meisten der Anwesenden oder ihre Angehörigen leben mit einer Behinderung oder den Folgen einer Krankheit. Jürgen Mette stellte sich mit ihnen auf eine Stufe. Krankheitsbedingt „frieren“ seine Bewegungen immer wieder ein; es ist ihm für kurze Zeit unmöglich, sich fortzubewegen. Dann sei es demütigend, wenn jemand aus dem Autofenster rufe: „Na, Alter, gehts noch ein bisschen langsamer?“ Es sei ihm auch schon Hilfe verwehrt worden, obwohl er erklärt habe, dass es ihm selber nicht möglich sei, das Gewünschte zu tun. „Wehrt euch, aber originell!“, forderte er auf, und fragte: „Wer ist eigentlich in einer solchen Situation behindert?“ Es gebe Gesunde, Kranke und solche, die noch nicht ausreichend untersucht worden seien. „Gott hat mir das Tempo rausgenommen, das ist schwer für einen Turbomenschen.“ Für Mette birgt dieses „zweite Leben“ jedoch auch neue Qualitäten. Eine Nebenwirkung seiner Medikation ist Schlaflosigkeit. So schreibt er nachts seine Bücher: „Die Krankheit hat diesen Dienst ermöglicht, ich predige und schreibe.“ Er sei zwar unheilbar krank, aber partiell geheilt. Jesus, der Erlöser, löse ihn vom Zwang, körperlich gesund sein zu müssen. „Ich habe meinen Frieden gefunden, dass es keine Beseitigung der Funktionsstörung gibt. Aber ich bin heil.“

Wenn die Gesundheit geht …

In der Predigt vom Sonntagmorgen nahm Mette Bezug auf die Geschichte von Hiob. „Dieses Buch hat mir fast meinen Glauben geraubt“, bekennt er. „Mein erstes Leben dauerte bis zum 57. Lebensjahr. Da redete ich wie ein Blinder von Farben. Dann kam ich von der Tribüne in die Arena, dorthin, wo die Leute um ihr Überleben kämpfen.“ Hiob habe keine Schuld gehabt an seinem Unglück, er sei ein gottesfürchtiger Mann gewesen. Und doch habe Gott zugelassen, dass er solche Qualen erdulden musste und dann nicht einmal sterben durfte. „Was ist das für ein Gott, der so etwas zulässt?“ Doch Hiob erkannte in der grössten Not, dass sein Erlöser lebt. Ein irdenes Gefäss, rau, geschunden, mit Rissen durchzogen, sei durchlässig für seinen Inhalt. „Auch in einem kranken, lädierten Körper kann sich viel von Gottes Wesen offenbaren“, verglich Jürgen Mette.

Infos zum Artikel

Heilig sein ist wichtiger als geheilt sein.

Flyer Weekend 2016

...auf dass an ihnen die Werke Gottes offenbar werden.

Der Mime Peter Wild im Abendprogramm

Peter Wild ist Theo Riemann. Theo ist Laientheologe und leidenschaftlicher Heimwerker, er wirft Fragen auf, die bis heute kaum jemanden interessieren. Scharfsinnig bringt er komplexe Zusammenhänge aus der Bibel in eine einfache, verständliche und praxisnahe Form … theoretisch. Doch was für viele unlogisch klingen mag, ist für Theo logisch. Theo-logisch eben!

«Das Brot zum Sonntag»

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